Straßennamen und deren Bedeutung

Straßennamen, deren Namensgebung offensichtlich ist (z. B. Lindenstraße, Zugspitzstraße) wurden nicht einzeln erläutert.

 

Flurnamen

In den ersten Katasteraufzeichnungen, die vor etwa 200 Jahren gemacht wurden, ist noch jedes Feld, das ein Bauer besaß, mit einem Namen aufgeführt, dem Flurnamen. So stehen die Häuser „Am Hirtenfeld“ in Kirchseeon-Dorf auf einem Grundstück, das früher diesen Namen trug. „Am Marterfeld“ hießen Äcker und Wiesen, an deren Rand ein Wegkreuz stand. So war es auch auf der Flur in Kirchseeon-Dorf, an der heute eine Straße dieses Namens vorbeiführt.

Bei der Straße „Am Herterfeld“ in Eglharting handelt es sich nicht um einen Flurnamen, der hier gebraucht wurde. Auch die Bezeichnung „Am Kleinfeld“ ist kein tatsächlich ursprünglicher Flurname. Dieses Gebiet war bis zur Bebauung Wald, der einstmals zur Herrschaft Oelkofen gehörte. „Feldweg“, „Flurstraße“ und „Wiesenstraße“ können ebenfalls nur als angelehnte oder fiktive Flurnamen betrachtet werden.

„Am Lohholz“ gehörte bis 1939 zur Gemeinde Moosach, die benannte Flur nach Fürmoosen. „Unterholz-wiese“ oder „Hinterlohland“ hießen die Fluren, die als Straßennamen zu lang erschienen. Lohholz nannte man früher Buchenwald. Im Herbst kann man Buchenlaub leuchten – „lohen“ – sehen.

 

Straßennamen in Verbindung mit dem Forst

Beim „Hirschenweg“, „Forstweg“ und „Jägerring“ in Eglharting ist ein Zusammenhang mit dem Forst unübersehbar. Wer aber nicht weiß, dass der Ebersberger Forst in der Gemeinde Kirchseeon auch als Park bezeichnet wird, kann bei dem Namen „Parkstraße“ keine Verbindung herstellen. Leichter ist dies sicher bei dem Namen „Hubertusstraße“. Es wird angenommen, dass St. Hubertus der Schutzheilige der Waldarbeiter und Jäger ist.

Alle Straßen in der Eglhartinger Hubertussiedlung haben Bezeichnungen, die mit dem Forst zusammenhängen. Anders ist dies beim „Fuchsweg“. Auch er ist nahe einem Wald zu finden, jedoch im Südosten von Kirchseeon.

 

Alois Antholzner

geboren 1907 – gestorben 1978;

Pfarrer von 1942 – 1977 in Kirchseeon; renovierte und vergrößerte die Kirche St. Joseph in Kirchseeon; Erbauer der Erlöserkirche und des Kindergartens St. Maria in Eglharting sowie des Pfarrzentrums – Pfarrheim und ehemaliger Kindergarten in der Fritz-Litzlfelder-Straße in Kirchseeon; Ehrenbürger.

 

Alois Birner

geboren 1906 – gestorben 1987;

Schuhmachermeister und Landwirt;

Gemeinderat der CSU (1948 – 1966).

 

Karl Birkmaier

geboren 1891 – gestorben 1951;

Kraftfahrzeugmechanikermeister;

Bürgermeister von 1946 – 1948

(parteilos).

 

Josef Bleibinhaus

geboren 1859 – gestorben 1948;

Betriebsingenieur und Vorstand des Schwellenwerkes; entwickelte mit Prof. Hasselmann weltweit anerkanntes Imprägnierverfahren; Initiator des Kirchenbaues St. Joseph und des Schulhausbaues in Kirchseeon; Gemeinderat der Bayerischen Volkspartei, Ehrenbürger.

 

Heinrich Egger

geboren 1890 – gestorben 1967;

Eisenbahnarbeiter; Bürgermeister von 1948 – 1956 (SPD); Ehrenbürger.

 

Josef Englmann

geboren 1912 – gestorben 1980;

Landwirt; Gemeinderat der Bayernpartei (1946 – 1952).

 

Theodor Haagn

geboren 1889 – gestorben 1974;

Spenglermeister; Gemeinderat der Kommunistischen Partei Deutschland (1946 – 1957), dann Gemeinderat der SPD (1960 – 1966); Kreisrat; Bürgermeister von 1945 – 1946.

 

Dr. Georg Hacker

geboren 1895 – gestorben 1974;

Kam 1927 als Assistenzarzt in das Sanatorium in Kirchseeon, ab 1941 Leiter desselben bis zur Pensionierung 1960. Anerkennung als Lungenfacharzt 1938. Schrieb zahlreiche medizinische Artikel und Bücher über die Tuberkulose-Heilkunde. Dr. Hacker setzte sich aufopfernd und mutig beim Einmarsch der Amerikaner 1945 für Kirchseeon ein. Im Oktober 1965 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Kurze Zeit später erhielt Dr. Hacker auch das Ehrenbürgerrecht des Marktes Kirchseeon.

 

Franz-Xaver Hamberger

geboren 1907 – gestorben 1979;

Schneidermeister, Landwirt, Gastwirt; Kirchenpfleger in der Kirche Neukirchen, später in Eglharting; Gemeinderat der Bayernpartei, später der CSU (1948 – 1972).

 

Fritz Arnold

geboren 1915 – gestorben 1990;

Bürgermeister von 1966 – 1978; keiner kannte die Verwaltungsangelegenheiten der Gemeinde so gut wie Fritz Arnold. Er fing 1933 mit etwa 18 Jahren im Rathaus der Gemeinde Eglharting, später in Gemeinde Kirchseeon umbenannt – an zu arbeiten und schaffte es alsbald zum geschäftsführenden Beamten. Arnold krönte seine Karriere mit der Wahl zum Bürgermeister von Kirchseeon.

 

Adolph Kolping

geboren 1813 – gestorben 1865

Der „Gesellenvater“, Schuhmachergeselle, dann Student, Priester, 1849 Domvikar zu Köln.

Er organisierte dort den von ihm in Elberfeld 1846 gegründeten Gesellenverein, warb auf Reisen in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch Schriften für religiöse Erneuerung der Jugend, Familie, des Volkes und für soziale Gerechtigkeit (Leitgedanke der Kolpingfamilie). Kolping war ein großer Praktiker, Vorerzieher und Bahnbrecher der katholischen Vereine. Die Kolpingsfamilie Kirchseeon unterstützt diese Bestrebungen auf allen Ebenen. Adolph Kolping wurde 1991 seliggesprochen.

 

Fritz Litzlfelder

geboren 1909 – gestorben 1960;

Textilfabrikant; Bürgermeister von 1956 – 1960 (CSU).

 

Isidor Muck

geboren 1854 – gestorben 1928;

Bräumeister, Gastwirt, Landwirt; Mitbegründer der FFW und der Hubertus-Schützen Eglharting.

 

Josef Riedlinger

geboren 1863 – gestorben 1923;

Hauptlehrer; Mitinitiator des Baues der Kirche St. Joseph und der Kirchseeoner Schule; Bürgermeister von 1915 – 1923; Ehrenbürger.

 

Josef Wallner

geboren 1847 – gestorben 1916;

Gastwirt, Landwirt;

Bürgermeister von 1912 – 1915.